Die beiden Hauptsäulen im Projekt sind einerseits die Kompetenzentwicklung der pädagogischen Fachkräfte durch eine vielfältige Bildungs- und Informationsarbeit und andererseits die Vernetzung wichtiger Akteur*innen auf regionaler und überregionaler Ebene.
Projekthintergrund und Ausgangssituation
Auch in Baden-Württemberg rückt Globales Lernen/BNE im Bereich der frühkindlichen Bildung zunehmend in den Blick. Das liegt einerseits daran, dass gesamtgesellschaftlich das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer zukunftsfähigen Weltgestaltung gestiegen ist. Andererseits tragen politische Prozesse auf internationaler, nationaler und Landesebene ebenfalls dazu bei, wie z.B. die Agenda 2030, das BNE-Weltaktionsprogramm, die Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes und des Landes, sowie der Nationale Aktionsplan für BNE.
In Baden-Württemberg ist die Nachfrage nach Fortbildungs- und Beratungsangeboten in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Pädagogische Fachkräfte, auch sozialpädagogische Fachschulen und außerschulische Multiplikator*innen äußern den Bedarf, ihre Kompetenzen im Bereich BNE/GL zu entwickeln, um Kinder für eine global gerechte, zukunftsfähige Weltgestaltung handlungsfähig zu machen. Wie groß der Berdaf ist, zeigte der Kongress „Fair von Anfang an!“ in Stuttgart im April 2019, mit 350 interessierten Teilnehmer*innen.
Durch unterschiedliche Projektaktivitäten und Angebote sind in Baden-Württemberg bereits erste erfolgreiche Grundlagen für Globales Lernen/BNE gelegt. Eine Übersicht dazu finden Sie auf dieser Internetseite unter der Rubrik Akteurslandschaft.
Insgesamt fällt auf, dass in Bereichen der frühkindlichen Bildung und mit Blick auf die relevanten Akteure ein Verständnis davon, was Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Globales Lernen (GL) sind und wollen, oft noch unzureichend ist. Das drückt sich zum Beispiel dadurch aus, dass ein Verständnis von BNE und GL als Konzept, welches die unterschiedlichen Dimensionen von nachhaltiger Entwicklung in ihren Zusammenhängen denkt, nicht oder nur unzureichend vorhanden ist. Die Diskurse um BNE und Globales Lernen in der frühkindlichen Bildung werden teilweise stark von Themen aus dem Umweltbereich dominiert. Entwicklungspolitisch ausgerichtete Themen wie Armut, Frieden, Vielfalt und Diversität sowie die Frage nach der Gestaltung partizipativer Strukturen werden im Diskurs und in Umsetzungsprozessen mit Blick auf nachhaltige Entwicklung oft nicht ausreichend mitgedacht und beachtet.
Mit dem breit angelegten Projekt KITA.weltbewusst.2030 wollen wir an den bereits vorhandenen Grundlagen für Globales Lernen/BNE in Baden-Württemberg anknüpfen und darüberhinaus zielgerichtet Impulse für die Kompetenzentwicklung und Verankerung einer hochwertigen Bildungsarbeit im Bereich Globales Lernen/BNE setzen.